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Der Leser hat’s gut: Er kann sich seine Schriftsteller aussuchen.
Kurt Tucholsky
Ich packe meinen Koffer – und hinein gehört auf jeden Fall gute Urlaubslektüre – zumindest nach Meinung der BdV-Blogger. Auch in diesem Jahr haben sie wieder ihre Buchempfehlungen zusammengestellt. Wir wünschen schöne Urlaubstage und viel Spaß beim Lesen!
Wer amerikanische Romane mag, im Urlaub Zeit für knapp 1000 Seiten Lektüre hat und einige Düsternis ertragen will, dem sei dieses Buch empfohlen - die Geschichte von vier Freunden im heutigen Amerika. Es geht um jahrzehntelange Freundschaft und ihre Höhen und Tiefen, es geht um zu frühes Sterben und Vertrauen, vor allem aber um Missbrauch und deren Folgen auf das Leben. Die Darstellung berührt zutiefst und ist manchmal schwer zu ertragen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven - vor allem die der vier Freunde und des Mentors, des Haupterzählers, einem ebenso begabten wie verschlossenen und zutiefst verletzten Mann - erzählt. Wer sich auf dieses Buch einlässt, kann darin versinken und will einfach immer nur weiterlesen. Die Übersetzung ist großartig. Einzige Kritik: Es wird sich ein wenig zu oft entschuldigt. Die vielen "tut mir leids", sind allerdings ein Ausdruck von tiefster Hilflosigkeit, die den - beruflich und gesellschaftlich erfolgreichen Protagonisten sein Leben lang begleitet. Dem Autor ist ein Kunststück gelungen: Die Lektüre ist zugleich herzerwärmend und deprimierend. Hanya Yanagihara: Ein wenig Leben; München: Carl Hanser Verl.; ISBN: 978-3.466-2555-6; 2017; Preis 28,- Euro. |
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Zugegeben, am Ende hat die Neugier gesiegt. Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich das Buch „Meine geniale Freundin“ von Elena Ferrante kaufen soll. Denn die Marketingmaschinerie und der Medienhype um das Buch, angefeuert von der Tatsache, dass die Autorin unter Pseudonym schreibt, absolut unbekannt ist und es auch bleiben will, war mir doch ein wenig too much. Dass das Buch in Italien, den USA, Schweden und weiteren Ländern schon ein Bestseller war und die Feuilletons sich hierzulande auch überschlugen vor Lob, hat mich ins Wanken gebracht. Schließlich hat mich die Handlung jegliche Widerstände wegwischen und das Buch kaufen lassen. Ich wollte mir selbst ein Bild machen. Ich habe es nicht bereut!
Das Buch beschreibt die Freundschaft und Lebenswege der beiden Mädchen Lila und Elena im Neapel der 50er Jahre – erzählt rückblickend aus dem Blickwinkel von Elena. Beide leben in den ärmlichen Verhältnissen des Stadtteils Rione. Lila, intelligent, ehrgeizig und unangepasst, Elena strebsam, nicht minder ehrgeizig aber zurückhaltend. Lila, Tochter eines Schusters und Elena, deren Vater Angestellter bei der Stadtverwaltung ist. Während Elena auf das Gymnasium geht, wird Lila dies von den Eltern verwehrt. Sie fügt sich in die Verhältnisse und setzt ihren Ehrgeiz und ihre Intelligenz in der Schusterwerkstatt ein. In intensiver, schnörkelloser Sprache schildert Ferrante nicht nur die ambivalente Freundschaft der beiden Mädchen, sondern zugleich einen bildhaften Mikrokosmos, in dem Gewalt, Camorra, Machismo an der Tagesordnung sind. Ein beeindruckendes Sittengemälde mit vielen gut gezeichneten Nebenpersonen. Das Buch klingt lange nach. Elena Ferrante: Meine geniale Freundin, Suhrkamp Verlag, 422 Seiten, (gebundene Ausgabe), ISBN 978-3518425749, 2017; 22,00 Euro.
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Sie gehört mittlerweile schon zu den Oldies der Krimiautoren, aber wer den klassischen englischen Krimi den blutrünstigen modernen Thrillern vorzieht, ist bei Elizabeth George bestens aufgehoben. Noch mehr als der aktuelle Fall stehen für mich dabei immer die beiden Ermittler Thomas Lynley und Barbara Havers im Vordergrund. Meine heimliche Heldin ist dabei Barbara Havers, die mit ihrer brüsken und uneitlen Art nicht nur oft aneckt, sondern für viele kleine Szenen sorgt. Im aktuellen Fall, einem Giftmord an einer Feministin und Buchautorin, muss sie sich - nach einem Alleingang im vorangegangenen Fall - im Job bewähren und steht entsprechend unter scharfer Beobachtung ihrer Chefin. Elizabeth George: Bedenke, was Du tust, Goldmann Verlag, 704 Seiten, ISBN 978-3442484973, 2017; 9,99 Euro (TB). |
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Die Bretagne im 19. Jahrhundert: in einer verregneten Nacht trifft ein Fremder in einer Herberge ein, die an Felsklippen unweit eines Dorfes liegt und den seltsamen Namen "Herberge am Ende der Welt" trägt. Auch vieles andere erscheint mysteriös: er ist der einzige Gast, der Gastwirt hüstelt ungesund, kleine Schatten bewegen sich in den Zimmerecken. Das Dorf, durch das er kam, wirkte wie ausgestorben. Da der Fremde aus Paris aber das Abenteuer sucht, er ist auf der Suche nach Inspirationen für seine schriftstellerische Arbeit, bleibt er und versucht mit Hilfe des Gastwirts in die Geheimnisse dieses Ortes zu dringen. Diese führen ihn zurück in die Geschichte der Bretagne, der beginnenden Industrialisierung und des Kolonialismus, aber auch zu den Traditionen der Druiden. Wahrheit und Dichtung verschmelzen sich zu einem kaum entwirrbaren Geknäuel.
Patrick Prugne (Zeichnungen) und Tiburce Oger (Text) haben eine Graphic Novel mit stimmungsgeladenen Bildern geschaffen, die alle diejenigen faszinieren wird, die es mögen, wegen dunkler Gestalten und bohrender Ungewissheit eine Gänsehaut zu bekommen. Auch die scheinbare Lösung der Geschichte lässt durchaus Fragen offen... Patrick Prugne, Oger, Tiburce: Die Herberge am Ende der Welt, 1. Aufl.Bielefeld: Splitter-Verlag, 144 Seiten, 978-3-940864-08-6, 2010; 19,80 Euro. |
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In einem alten Herrenhaus im englischen Dartmoor wird ein Film, der in den 1920er Jahren spielt, gedreht. Die junge amerikanische Schauspielerin Rebecca kommt innerlich aufgelöst an dem Drehort an, denn vor ihrer Abreise hat die Nachricht von Rebeccas angeblicher Verlobung eine Hetzjagd der Medien auf die junge Frau ausgelöst. Rebecca ist froh, den Medien und ihrem „frisch Verlobten“ hier eine Weile entfliehen zu können.
Dann taucht ein junger Inder namens Ari auf, den das Vermächtnis seiner Urgroßmutter Anahita in das Herrenhaus geführt hat. Aris Urgroßmutter hat ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben und diese ihrem Enkel Ari überreicht, mit der Bitte herauszufinden, was mit Ihrem ersten Sohn passiert ist und diesen zu finden. Die Mitternachtsrose erzählt in zwei Zeiten die Geschichte der jungen Inderin Anahita und später dessen Enkel Ari, der ihren früh verstorbenen ersten Sohn ausfindig machen möchte. Rebecca und Ari decken bei ihrer gemeinsamen Spurensuche ein grausames Geheimnis der Familie auf, das weit in die Vergangenheit reicht… Lucinda Riley: Die Mitternachtsrose, München: Goldmann, 1.Aufl., ISBN 978-3-442-47970-2, 2015; 9,99 Euro. |
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Marta Capdepon (12 Jahre) |
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In dem Staat Illeá, wo das Kastensystem gilt, erhalten 35 Mädchen die Chance den Prinzen zu heiraten. Doch nur eine wird es schaffen! Sie würden für die Zeit des Castings im Palast leben und alles würde gefilmt werden. Für America Singer, ein Mädchen aus einer niedrigen Kaste, ist das die Chance, sie und ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf ihre heimliche große Liebe, Aspen verzichten? Aus Liebe zu ihrer Familie, wagt sie den Versuch … Cass, Kiera: Selection: Frankfurt am Main, Sauerländer Verl., 368 Seiten, ISBN 978-3411811250; 9,99 Euro. |
Jona ist ein siebzehnjähriger Junge, der seinen Altersgenossen an Intelligenz weit voraus ist. Allerdings eckt er mit seinem Verhalten ständig an. Er lässt seine selbstgebaute Drohne auf seine Mitmenschen los. Diese ist mit einer großartigen Kamera versehen. Mit einer App kann er, mit Hilfe seiner Drohne, jede Person deren Handynummer er hat, aufsuchen. So spürt er auch Geheimnisse anderer Menschen auf und gerät plötzlich in tödliche Gefahr... Ursula Poznanski: Elanus, Bindlach, Loewe Verlag, 416 Seiten, ISBN 978-3785582312; 14,95 Euro. |
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Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.
Arabisches Sprichwort