Wir geben Einblicke in die Versicherungswelt - von A wie Altersvorsorge bis Z wie Zinszusatzreserve.
Sie haben eine Frage oder Anregungen zum BdV-Blog? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!
...der sollte absteigen. So oder so ähnlich wird die Weisheit der Dakota-Indianer kolportiert. Klingt ganz einfach, ist es aber nicht.
Das kann man in der Diskussion um die Riester-Rente sehen. Warum die Riester-Rente ein totes Pferd ist, darüber kann man streiten. Ob es an den niedrigen Zinsen liegt, den schlechten Produkten oder an bösen Verbraucherschützern, die die Riester-Rente kaputt geredet haben, ist erstmal egal. Alles was man sehen kann, ist ein Kadaver der vielleicht noch mal zuckt.
Einigen Verbraucherschützern und Politikern war schon lange klar, dass dieses Pferd am Schwächeln und Röcheln ist. Wir wurden lange Zeit belächelt, bekämpft und nicht ernst genommen. Das hat sich geändert. Quer durch alle Parteien, quer durch die gesamte Versicherungslandschaft wurde die Zahl der Kritiker im Laufe der Zeit immer größer. Die ersten Versicherer haben sich längst vom Riester-Geschäft verabschiedet.
Und Riester selbst? Auch er hat immer wieder darauf hingewiesen, dass er das eigentlich etwas anders hätte aufziehen wollen. Mit einem Obligatorium wäre es ihm lieber gewesen. Und vermutlich hätte das dann auch besser geklappt. Aber die böse Zeitung mit den vier Buchstaben hätte ihm das verhagelt. Riester selbst will noch nicht wahrhaben, dass das Pferd tot ist, aber ihm ist klar, dass man mit einem anderen Pferd erfolgreicher gewesen wäre.
Mit Seehofer ist mittlerweile sogar ein früherer Riester-Renten-Fan auf die Seite derer gewechselt, die den Tod des Pferdes bestätigen. „Die Riester-Rente ist gescheitert“, hört man ihn dieser Tage. Noch vor ein paar Jahren wollte er den Abschluss einer Riester-Rente verpflichtend vorschreiben. Jetzt will er das tote Pferd nicht mehr reiten.
Aber es gibt noch Standhafte, die das Pferd nicht aufgeben wollen. Man müsse die Riester-Förderung verstärken! Man müsse an den Riester-Regeln etwas drehen! So als ob starke Peitschenhiebe ein totes Pferd zum Laufen bringen würden. Oder als ob es helfen könnte, durch „Erhöhung des Qualitätsstandard für tote Pferde“ ein Gammeln des Kadavers zu verhindern.
Es sind nicht mehr viele, die das tote Pferd reiten wollen. An erster Stelle natürlich die Lobbyisten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Das ist nun mal auch ihr Job. Dann gibt es noch einige Vermittler, die auf das tote Pferd setzen. Aber was sollen die auch sonst tun? Die müssen, wollen und sollen ja auch Geld verdienen und dazu muss das tote Pferd nun mal angepriesen werden. Und sogar ein ehemaliger Verbraucherschützer reitet noch das tote Pferd und empfiehlt zuweilen die Riester-Rente. Warum? Irgendwie findet er die Riester-Rente noch gut. Ein anderer Grund ist vielleicht, dass auch er Geld verdient, wenn sich Verbraucher für die von ihm empfohlenen Riester-Angebote interessieren und auf die Geld-Klick-Links klicken (affiliate Links).
Es ist nur noch eine sehr kleine, bunte Truppe aus ein paar Vermittlern, Herrn Schwark vom GDV und Herrn Tenhagen von Finanztip, die die Riester-Rente noch anpreisen, die das tote Pferd noch reiten wollen. Für die habe ich im Anschluss ein paar Tipps, wie sie mit dem toten Gaul umgehen können.
Wie kann man reagieren, wenn das Pferd tot ist?
Zitiert von http://www.poeschel.net/vermischtes/pferd.php