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Versicherungen verstehen

Das erste eigene Auto

Das erste eigene Auto

 18.02.2019  Versicherungen verstehen  0 Kommentare  Claudia Frenz

Das erste eigene Auto ist für viele junge Fahrer*innen etwas ganz besonderes.
Auch wenn das Auto, glaubt man Medienberichten, bei jüngeren Menschen längst nicht den Stellenwert hat, den es für Ältere hat. Das Auto ist für viele dennoch ein Stück Unabhängigkeit.

 

© teetasse / Pixabay

Nicht erst im heißen Kfz-Wechsel-Herbst häufen sich die Anfragen der Mitglieder zum passenden Versicherungsschutz für ihr Auto. Regelmäßig erkundigen sie sich insbesondere auch nach der besten Möglichkeit, das erste Auto für die Tochter oder den Sohn zu versichern.

Kfz-Haftpflichtversicherung

Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und kommt für alle Schäden auf, die durch den Gebrauch des Fahrzeugs verursacht wurden. Die Deckungssumme der Haftpflichtversicherung sollte hier pauschal bei 100 Millionen Euro liegen.

Kaskoversicherung

Für Schäden am eigenen Auto kommt nicht die Haftpflichtversicherung auf, sondern die Kaskoversicherung. Die Teilkaskoversicherung reguliert Schäden durch Brand, Diebstahl, Sturm, Hagel, Glasbruch, Marderbisse oder Zusammenstöße mit Haarwild. War ein selbstverschuldeter Unfall allerdings die Schadenursache, leistet sie nicht. Wer auch für diesen Fall vorsorgen will, benötigt eine Vollkaskoversicherung. Sie hat einen umfangreicheren Versicherungsschutz und umfasst neben den eben genannten Unfallschäden am eigenen Auto beispielsweise auch Vandalismusschäden. Allerdings sind die Prämien für diesen umfassenderen Schutz in den allermeisten Fällen höher.
Ob sich eine Vollkaskoversicherung lohnt, hängt von vielen Faktoren ab. Zu berücksichtigen sind in diesem Fall das Alter und der Zeitwert des Autos, die aufzuwendende Prämie, die Verfügbarkeit eigener finanzieller Rücklagen für eine evtl. Ersatzbeschaffung oder auch die Frage, ob es sich um ein Leasing- oder ein kreditfinanziertes Fahrzeug handelt.

Fahranfänger*innen, die eine eigene Kfz-Versicherung abschließen, steigen zumeist mit der Schadensfreiheitsklasse Null (SF 0) bei über 100 Prozent des Normalbeitrags ein. Damit zahlen sie eine sehr hohe Prämie. Grund ist, dass Fahranfänger*innen und sehr junge Fahrer*innen ein statistisch erhöhtes Unfallrisiko haben, was sich in erhöhten Beiträgen niederschlägt.
Der Beitrag lässt sich meist senken, wenn das Auto bei der Versicherungsgesellschaft der Eltern angemeldet oder als Zweitwagen der Eltern mitversichert wird.

Begleitetes Fahren

Viele Versicherungsgesellschaften gewähren auch eine günstigere SF-Klasse (meist ½), wenn Fahranfänger*innen am „begleiteten Fahren“ teilgenommen haben.

Mitnutzung des Autos der Eltern

Wer noch kein eigenes Auto besitzt, kann in den Kfz-Versicherungsvertrag der Eltern als zusätzlicher Fahrer mit aufgenommen werden. Dafür wird der bestehende Versicherungsvertrag entsprechend angepasst. Fahrneulinge bauen dabei allerdings keine eigenen Schadensfreiheitsrabatte auf.

Eigene Fahrpraxis

Wer dagegen selbst Fahrpraxis nachweist, zum Beispiel durch unfallfreies Fahren eines Mopeds oder Motorrades, kann Prämiennachlässe für einen eigenen Kfz-Versicherungsvertrag bekommen. Dabei ist zumeist ein Mindestzeitraum an Fahrpraxis erforderlich. Dies kann man beim Versicherer erfragen.

Finanzierung

Wer das Auto mit einem Kredit finanziert, dem wird häufig von der finanzierenden Bank oder dem Autohaus ein Kreditschutzbrief, eine Restschuldversicherung empfohlen. Der Kreditschutzbrief soll den/die Kreditnehmer*in für den Fall absichern, dass er/sie durch Arbeitslosigkeit, eine Erkrankung oder Tod nicht mehr in der Lage ist, die Rate zur Rückzahlung des Kredits weiter zu zahlen. Manche Kreditnehmer*innen halten eine solche Absicherung bei der Kreditaufnahme für verpflichtend. Dies ist sie allerdings nicht.
Außerdem ist der Schutz häufig sehr teuer, da die Versicherungsprämie mit auf den Kreditbetrag aufgeschlagen und so verzinst zurückgezahlt werden muss.

Das Angebot an Kfz-Versicherungen ist groß. Die Auswahl an Tarifen ist zahlreich. Als Verbraucher*in hat man da kaum mehr den Durchblick. Hier hilft der Vergleichsrechner von Nafi. Mit ihm können Verbraucher*innen einen für das jeweilige Kfz guten und günstigsten Tarif ermitteln. Durch Anwählen des Rechners über die Homepage des BdV sind die vom BdV aufgestellten K.O.-Kriterien für guten Versicherungsschutz bereits hinterlegt.

Weitere Tipps zum Kfz-Versicherungsschutz bietet das BdV-Infoblatt „Kraftfahrzeugversicherung“. 

Wenn dann die Suche und Auswahl des besten Versicherungsschutzes erledigt ist, kann das Fahrvergnügen beginnen.

Und wer noch auf der Suche nach einem Sptznamen für sein Auto ist – auch der wird fündig: Automobile Spitznamen.


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