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Versicherungen verstehen

Ist mein Haus zu alt für eine Versicherung?

Ist mein Haus zu alt für eine Versicherung?

 17.02.2020  Versicherungen verstehen  0 Kommentare  Kim Paulsen

Vor einigen Jahren haben wir uns bei der Suche nach einem neuen Heim in ein schönes, altes Fachwerkhaus mit direktem Blick auf den Deich verguckt. Im Vorgarten eine wahrscheinlich noch ältere hohe Kastanie mit mächtigem Stamm und kräftigen Ästen, an denen die Blätter im Herbst orange gelb schimmern.

© Anna / Pixabay

Leider konnte uns niemand sagen, wie alt das Haus war. Nach den letzten Aufzeichnungen wurde geschätzt, dass das Baujahr wohl 1822 gewesen sein muss. Auch über die letzten Sanierungen konnte uns keine Auskunft gegeben werden. Trotz der fehlenden Informationen hat uns der unglaubliche Charme des Hauses letztlich zum Kauf bewegt.

Häufig ist schon das Alter allein ausschlaggebend

Da die bisherige Wohngebäudeversicherung schon direkt nach dem Kauf die ordentliche Kündigung ausgesprochen hat, haben wir uns sofort auf die Suche nach einem anderen adäquaten Versicherungsvertrag gemacht. Doch das war schwieriger als anfangs gedacht. Denn die meisten von uns angefragten Versicherer haben schon direkt abgelehnt, als sie das Alter des Gebäudes erfahren haben. Denn sobald eine Immobilie älter als 30 oder 40 Jahre ist, scheuen viele Versicherer bereits das erhöhte Risiko.

Sollte das Objekt dann doch versichert werden können, werden vorab eine Menge mehr an Informationen angefordert, wie z. B. Bilder vom Objekt oder Wertgutachten. Dazu können weitere Auflagen kommen, wie z. B. die Vereinbarung von besonderen Instandhaltungsmaßnahmen.

Vorschäden spielen eine große Rolle

Die Risikoprüfung der Versicherer erfolgt darüber hinaus auch anhand der Vorschäden. Gerade bei älteren Häusern wird öfter davon ausgegangen, dass ein Schaden im Zusammenhang mit dem Alter des Gebäudes steht. Leiden z. B. die Rohrleitungen schon an Altersschwäche, so führt dieses wahrscheinlich dazu, dass in nächster Zeit häufiger mit Rohrbrüchen zu rechnen ist. Oder ist beispielsweise das Dach an einer Stelle undicht, sodass es zum Wassereintritt kommt, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass zukünftig auch mit solchen Schäden häufiger zu rechnen ist.

Eine umfassende Sanierung kann die Lösung sein

Obwohl sich das Haus noch in einem altersentsprechend guten Zustand befunden hat, konnten wir nicht vorlegen, ob oder wann das Haus fachgerecht saniert worden ist. Denn unabhängig vom Alter wäre eine Versicherbarkeit stark erhöht gewesen, wenn eine komplette oder teilweise Sanierung vorgelegen hätte. Je nach Versicherungsbedingungen unterscheiden sich die Vorgaben dafür.

Grundsätzlich kann aber davon ausgegangen werden, dass eine komplette Sanierung vorliegt, wenn ein Gebäude auf den heutigen Stand der Technik gebracht wurde. Dazu müssen z. B. elektrische Leitungen, Dacheindeckungen oder Wasserleitungen in einen neuwertigen Zustand gebracht worden sein.

Kann eine Sanierung lediglich teilweise nachgewiesen werden, so wird häufig angeboten, bestimmte Risiken auszuschließen oder mit einer hohen Selbstbeteiligung zu versehen.

Der Vergleich lohnt sich

Da wir aber weder eine hohe Selbstbeteiligung bei einem Schadenfall in Kauf nehmen, noch einen Ausschluss bestimmter Risiken akzeptieren wollten, haben wir weiter gesucht und bei etlichen Versicherungsunternehmen angefragt. Schlussendlich haben wir dann einen etwas teureren, jedoch umfassenden Versicherungsschutz erhalten.


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