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Versicherungen verstehen

Mein Patenkind ist doch keine Comicfigur!

Mein Patenkind ist doch keine Comicfigur!

 14.04.2020  Versicherungen verstehen  0 Kommentare  Anja Hardekopf

In meiner Mittagspause kam ich kürzlich an unserem ortsansässigen Drogeriemarkt vorbei. Draußen wurde mit großer Werbung auf einen Patentag der Drogerie aufmerksam gemacht – da fiel mir sofort mein Patenkind ein. Und dass ich da doch noch etwas zu erledigen hatte. 

© Elias / Pixabay

Der kleine Jakob ist jetzt mittlerweile schon drei Jahre alt. Eigentlich hatte ich gleich nach seiner Geburt schon auf meiner Liste stehen, dass ich etwas für ihn sparen wollte. Schließlich bin ich seine Patentante, da soll er sich zum 18. Geburtstag etwas gönnen.

Versicherungen und Geldanlage strikt trennen

Die Frage ist ja: wo kriegt man für sein Geld noch etwas? Dass Versicherungen und Geldanlage strikt getrennt werden müssen, ist ja – gerade hier beim BdV – bekannt. Aber trotzdem bekommt man diese Angebote noch überall aufgeschwatzt - ob man will oder nicht. Seiner Oma ging nämlich auch in den ersten Monaten die Frage nach einer Sparmöglichkeit durch den Kopf und sie ging mit ihrem Anliegen zur örtlichen Bank. Schwupps hatte sie eine Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr für den kleinen Mann abgeschlossen. Selbst, wenn man in Mathematik nicht sonderlich bewandert ist, kommt man beim kurzen Überschlagen der Beiträge und der Laufzeit dahinter, dass man deutlich mehr einzahlt, als man am Ende herausbekommt. Von den vertraglich vereinbarten Versicherungsleistungen ganz zu schweigen. Die waren für eine Unfallversicherung nicht wirklich gut.

Kinder sollen sorglos und glücklich aufwachsen

Auch im Internet stößt man noch immer auf Kombinationsangebote aus Geldanlage und Versicherungsprodukten, die hohe Kosten und geringe Rendite nach sich ziehen. Mit niedlichen Bezeichnungen wie Biene Maja oder Tabaluga locken die Versicherer Paten oder Großeltern in unrentable Verträge, von denen die Kinder, die nach den Werbesprüchen „sorglos und glücklich aufwachsen sollen“, im Endeffekt nicht viel haben. Die angebotenen Versicherungsprodukte sind im Kindesalter einerseits nicht notwendig (welches Kind braucht denn eine Krankenzusatzversicherung, die die professionelle Zahnreinigung übernimmt?), andererseits werden Leistungen eingebunden, die für die lieben Kleinen nicht wirklich existenziell wichtig sind (z. B. die Ausarbeitung eines Rehabilitationsplanes nach einem Unfall). Das Ganze wird dann im Übrigen noch kombiniert mit einer unrentablen und nahezu ewig laufenden Rentenversicherung. Bingo!

Ich werde also jetzt zwei Dinge tun: für meinen Neffen eine vernünftige Geldanlage suchen und ein paar Vorschläge für den Versicherungskäse 2021 abgeben.


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