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Versicherungen verstehen

Versicherungen für Motorroller & Co.

Versicherungen für Motorroller & Co.

 02.10.2020  Versicherungen verstehen  0 Kommentare  Claudia Frenz

Ein Kollege hat sich vor Kurzem einen neuen Motorroller gekauft. Das war gar nicht so einfach wie er dachte, denn offenbar war er nicht der Einzige, der das vorhatte. Nicht nur die Urlaubszeit und das herrliche Sommerwetter, sondern auch Änderungen bei den Fahrerlaubnisklassen haben offenbar zu einem Boom bei Motorrollern und Kleinkrafträdern geführt. So ist seit diesem Jahr das Führen leichter Motorräder der 125er-Klasse (A1) unter bestimmten Voraussetzungen auch mit dem Autoführerschein (Klasse B) möglich. Voraussetzung laut Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI): seit mindestens 5 Jahren die Fahrerlaubnisklasse B, Mindestalter 25 Jahre und eine theoretische und praktische Schulung von mindestens 13,5 Zeitstunden.

Mittlerweile sind die Bedingungen für die verschiedenen Motorradführerscheine fast so unübersichtlich wie der Stadtverkehr. So unterscheidet die Fahrzeugzulassungsverordnung je nach Hubraum, Motorleistung und Gewicht zwischen Krafträdern, Leichtkrafträdern und Kleinkrafträdern. Die Fahrerlaubnisklassen für Motorräder unterteilen sich entsprechend in die Klassen AM, A1, A2 und A.

 

 

Kfz-Haftpflichtversicherung

Egal, ob Mofa, Moped, Motorroller, Trike oder Quad – wer damit auf öffentlichen Wegen und Plätzen unterwegs ist, benötigt ein Versicherungskennzeichen, d. h. eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Sie leistet bei Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die man mit dem Fahrzeug bei anderen verursacht. Auch Zweiräder, wie z. B. S-Pedelecs und E-Bikes mit einer Geschwindigkeit von über 25 km/h und höchstens 45 km/h, aber auch E-Scooter unterliegen der Gleichstellung mit einem Kleinkraftrad, benötigen ein Kennzeichen und müssen versichert sein.

Die Auswahl an Tarifen ist zahlreich. Als Verbraucher*in hat man da kaum mehr einen Überblick. Mit dem Vergleichsrechner von Nafi können Kfz-Halter*innen Tarife vergleichen und einen günstigen Anbieter ermitteln. Zudem liegen den ausgewählten Tarifen die Kriterien zugrunde, die der BdV als Verbraucherschutzorganisation für wichtig und sinnvoll erachtet.

Einen günstigen Haftpflicht-Versicherungsschutz (Deckungssumme 100 Mio. Euro pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden) bekommen Fahrer*innen, die mindestens 23 Jahre alt sind, schon ab 36,50 Euro im Jahr (Quelle: Nafi).
Der Versicherungsschutz gilt maximal ein Jahr und muss dann für das neue Versicherungsjahr erneut abgeschlossen werden. Dazu gibt es jeweils ein neues Kennzeichen, das in jedem Versicherungsjahr die Farbe wechselt. In dieser Saison sind Roller-Fahrer*innen mit schwarzem Kennzeichen unterwegs. Ab März 2021 gelten dann blaue Versicherungskennzeichen.

Schon gewusst? Anhand der Buchstabenkombination auf der Versicherungsplakette lässt sich die Versicherungsgesellschaft des Fahrzeugs ermitteln. Die Buchstabenkombi einfach bei zentralruf.de eingeben.

Teilkasko

Wer seinen Roller oder sein Kraftfahrzeug auch gegen Diebstahl, Kurzschlüsse in der Verkabelung, Glasbruch, Brand, Hagel oder Schäden durch Unfälle mit Tieren versichern möchte, sollte zusätzlich auch eine Teilkaskoversicherung abschließen.
Hier sollten Kraftradfahrer*innen darauf achten, dass auf den Einwand der grob fahrlässigen Herbeiführung des Versicherungsfalls verzichtet wird. Wer seinen Roller zum Beispiel trotz Sturmwarnung draußen abstellt und dieser dann im Sturm beschädigt wird, muss sonst gegebenenfalls damit rechnen, dass die Teilkaskoversicherung nicht oder nur in geringem Umfang für den Schaden aufkommt.

Vollkasko

Wer sein Motorrad auch gegen selbst verschuldete Schäden absichern möchte, sollte eine Vollkaskoversicherung abschließen. Sie leistet auch bei Vandalismusschäden. Die Prämien sind allerdings aufgrund des Unfallrisikos von Motorradfahrer*innen recht hoch.
Häufig haben die Versicherer hier strenge Annahmerichtlinien. Bei den meisten Motorrädern ist eine Vollkasko aber auch nicht sinnvoll, da die Prämie im Verhältnis zum Wert recht hoch ist. Außer bei z. B. Harley-Davidson- oder anderen teuren Modellen werden Vollkaskoversicherungen bei Motorrädern nach unserer Erfahrung eher selten abgeschlossen.

Übrigens

Ab März 2021 können die Versicherungskennzeichen aufgeklebt statt angeschraubt werden. Die Folie soll das Aluminiumschild langfristig ersetzen und so Ressourcen schonen, so das Bundesverkehrsministerium. Bei der Produktion der Folie entstehen weniger Treibhausgase als bei der Produktion des herkömmlichen Schildes aus Aluminium oder Stahlblech. Zudem ist die Folie mit einem Hologramm versehen, was eine Fälschung erschweren soll.

 

 


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