Wir geben Einblicke in die Versicherungswelt - von A wie Altersvorsorge bis Z wie Zinszusatzreserve.
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Haben Sie den Bedarf einer Versicherung für sich erkannt und möchten nun ein gutes Versicherungsprodukt abschließen? Natürlich wollen Sie bei dieser wichtigen Angelegenheit keinen Fehler machen, denn es geht ja schließlich um Ihre Sicherheit und um Ihr Geld. An wen würden Sie sich da wenden? Freunde? Bekannte? Verwandte?
Hier vertrauen meiner Erfahrung nach viele Verbraucherinnen und Verbraucher auf Ihre Freunde, Bekannten und Verwandten. Fast in jedem Umfeld gibt es eine Person, die in der Finanzdienstleistungsbranche tätig ist. Sei es im Fußballverein, auf der Arbeit oder eben ganz banal die Nachbarin, die man schon seit Jahren kennt.
Diesem Personenkreis traut man in der Regel eine hohe fachliche Expertise zu. Daher ist es nicht selten, dass dort auch ein Beratungsgespräch und später auch ein Abschluss – eines Versicherungsvertrages – getätigt wird. Dieses Prinzip haben auch die Versicherungsvertriebe erkannt und setzen vermehrt Ihre Vermittler (meist die DVAG, Tecis, MLP etc.) in den unterschiedlichen Lebensbereichen ein, um „Neugeschäft“ zu generieren. Bei manchen Vertriebstagungen wird sogar regelgerecht damit geworben, dass der Freundes- und Bekanntenkreis der beste eigene Kundenstamm sei.
Als Verbraucherschützer*innen warnen wir vor diesem Geschäftsmodell. Insbesondere, da es sich bei Vermittlung von Versicherungsverträgen um beratungsintensive Vorgänge handelt.
Geht es beim Abschluss eines Versicherungsvertrages nicht auch um Vertrauen?
Grundsätzlich stimmen wir Ihnen gerne zu, dass es beim Abschluss eines Versicherungsvertrages um Vertrauen geht. Bitte beachten Sie jedoch, dass der Moment der Wahrheit im Leistungsfall liegt. Das bedeutet, im Schaden- oder im Leistungsfall erkennt man, wie gut die Beratung bzw. das Versicherungsprodukt wirklich ist.
Was tun Sie also, wenn der von Ihnen bei einem Freund abgeschlossene Vertrag im Leistungsfall Ihre Existenz gefährdet? Würden Sie Ihren Freund, Bekannten oder Verwandten verklagen? Womöglich wegen eines Beratungsfehlers? Würden Sie ihn vielleicht sogar auf Schadenersatz verklagen?
Alle diese Fragen würden unweigerlich zu einer Beendigung einer langjährigen Freundschaft, Beziehung oder Nachbarschaftsstreit führen. Wollen Sie das wirklich?
Wahrscheinlich eher nicht. Daher empfehle ich Ihnen, ihre Versicherungsangelegenheiten sowie ihre Geldanlagen nie bei einem Freund, Bekannten oder Verwandten abzuschließen.
Kleiner Exkurs: Die meisten Versicherungsvermittler mit qualifizierter Ausbildung arbeiten mittlerweile seriös und weisen aus eigener Erfahrung die eigenen Freunde oder Bekannten ab. Ihnen ist die ethische und moralische Verantwortung Ihres Handelns durchaus bewusst und Sie wollen in der Regel Ihre Freundschaft, Beziehung oder Nachbarschaft nicht gefährden. Ein Profi verweist nun auf einen Kollegen oder eine Kollegin bzw. hilft, einen guten Ansprechpartner zu finden.
Haben Sie bereits ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie sind Sie als Verbraucher oder Verbraucherin mit der Thematik umgegangen? Teilen Sie uns gerne Ihre Erfahrungen mit.