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Kleinleins Klartext

Das magische Dreieck legt es offen! Lebensversicherung zur Vermögensanlage ist Unfug!

Das magische Dreieck legt es offen! Lebensversicherung zur Vermögensanlage ist Unfug!

 10.11.2021  Kleinleins Klartext  0 Kommentare  Axel Kleinlein

Nein, ich bin nicht unter die Esoteriker gegangen. Trotzdem berufe ich mich gerne auf das „magische Dreieck der Vermögensanlage“. Das entzaubert nämlich die Lebensversicherung als unsinniges Altersvorsorgeinstrument. Dazu aber erst einmal ein wenig dröge Theorie: Das „magische Dreieck“ erläutert das Wechselspiel zwischen drei grundlegenden Eigenschaften einer Geldanlage.

Die drei Aspekte

Zum einen gibt es den Aspekt der Sicherheit. Der beschreibt, wie groß die Gefahr ist, dass ich bei der Geldanlage etwas verliere. Ist zum Beispiel ein Verlust ausgeschlossen, dann ist die Sicherheit hoch. Das gilt zum Beispiel für Bargeld, für Aktien aber nicht.

Der zweite Aspekt des Dreiecks: Die Rendite(chance)! Da geht es um die Hoffnung, aus dem angelegten Geld auch etwas mehr zu machen. Die Rendite ist natürlich nicht sicher. Bei einer Aktie gibt es meist eine reelle Chance über Dividenden oder Kurssteigerungen ein Plus, also Rendite, zu machen. Aber die Aktie kann auch abstürzen.

Und zuletzt die Liquidität oder Flexibilität. Hier geht es darum, wie schnell Sie Ihre Pläne ändern und von der einen Geldanlage in eine andere wechseln können. Eine DAX-Aktie können Sie recht leicht verkaufen und „flüssig“ machen, die ist also sehr flexibel. Eine Immobilie in einem unattraktiven Industriegebiet oder auch ein langlaufender Festgeldvertrag nicht.

Die Geldanlagen

Sie können nun alle Geldanlagen nach diesen drei Aspekten abklopfen.

Das Sparbuch? Kann man schnell flüssig machen (flexibel) und das was drauf ist, ist meist auch sicher morgen noch da (Sicherheit). Die Rendite lässt aber zu wünschen übrig.

Eine Aktie? Kann man an der Börse schnell kaufen und verkaufen (flexibel). Wenn das Unternehmen großartig läuft, dann gibt es auch fette Dividenden (Rendite). Wie sicher das alles ist? Das kann niemand wirklich sagen, es fehlt also an Sicherheit.

Eine Immobilie? Die ist ziemlich sicher, denn ein Haus und ein Grundstück kann einem nicht so leicht abhandenkommen. Ein bisschen Rendite gibt es zumeist auch, wenn man zum Beispiel vermietet oder aber die Immobilie auch eine Wertsteigerung erfährt. Aber wann komme ich an mein Geld? Dazu muss ich erst eine Käuferin bzw. einen Käufer mit flüssigen Barmitteln finden. Das geht eben nicht so einfach. Die Immobilien hat also Nachteile in Sachen Flexibilität.

Das magische Dreieck

Das faszinierende – geradezu magische – an dieser Dreiheit „Sicherheit, Rendite, Flexibilität“? Sie lässt sich als Dreieck darstellen und beschreibt die gegenseitige Abhängigkeit. Ein Produkt, das zum Beispiel außerordentlich sicher ist, das hat automatisch geringe Renditechancen und geringe Flexibilität. Und so ist offensichtlich, dass es kein Anlageprodukt geben kann, dass allen drei Aspekten gleichermaßen genügt. Irgendwo muss jedes Anlageprodukt mindestens eine Schwäche haben. Sowohl hohe Liquidität zu haben, Renditechancen zu eröffnen und dabei auch Sicherheit zu bieten, das geht bei einem Finanzprodukt nicht gleichzeitig.

Produkte jenseits des magischen Dreiecks

Aber es gibt auch Produkte, die mehr als eine Schwäche haben.

Stellen Sie sich vor, da wäre ein Angebot mit hohen Stornoabschlägen bei Produktwechsel. Wenn dann zusätzlich hohe Abschlusskosten zu Beginn des Vertrages einen solchen Wechsel noch unattraktiver machen, dann ist so ein Produkt natürlich sehr unflexibel.

Oder was soll man zu einem Vertrag sagen, bei dem nur garantiert wird, dass man weniger herausbekommt als man einzahlt und bei dem die Unternehmensstabilität zum Beispiel auf Grund einer angespannten Solvenzsituation knifflig ist? Da fehlt dann offensichtlich Sicherheit.

Und wie sollte man ein Produkt bewerten, bei dem ein Großteil des Geldes in sehr niedrigverzinste oder gar negativverzinste Anlagen investiert wird? Und bei dem eine Beteiligung an möglichen Gewinnen unter starkem Vorbehalt steht? Und zudem hohe Kosten die Gesamtrendite schmälert? Da gibt es dann keine echte Renditechance.

Alle diese drei Aspekte treffen aber auf Angebote von Lebensversicherern zu! Die lassen sich noch nicht einmal im „magischen Dreieck“ verorten, da sie vollständig außerhalb stehen! Weder sicher, noch flexibel und auch ohne ernsthafte Renditechancen.

Versuchen sie also, die Angebote der Versicherer ernsthaft im magischen Dreieck einzuordnen, dann werden Sie scheitern. Denn dazu müssten diese Angebote wenigstens ein Kriterium erfüllen. Sie sind aber unsicher, unflexibel und haben nur geringe Renditechancen. Für die Altersvorsorge also gänzlich ungeeignet.

PS: Die Lösung für die Altersvorsorge? Auf jeden Fall Ansparen und Entsparen trennen!




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