Wir geben Einblicke in die Versicherungswelt - von A wie Altersvorsorge bis Z wie Zinszusatzreserve.
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Die „Deutsche Vermögensberatung“, abgekürzt DVAG, hat einige sehr engagierte Mitarbeiter*innen. Die einen oder anderen versuchen auch immer wieder, mit kritischem Blick unsere Arbeit zu begleiten. Erst kürzlich hat wieder einer unserer treuen Begleiter, Herr RK, mit einem Facebook-Post die Aufmerksamkeit auf ein Video gelenkt, das er so richtig gut findet.
„Schaut dieses Video von Claus Kriebel - Geldprofessor.de, es lohnt sich. Versprochen!“, jubelt er und verspricht, dass dann klar wäre, was man von uns Verbraucherschützern, von Frank Plasberg, Oliver Welke und der Heute-Show halten müsse. Doof nur, wenn die Kritik schlicht falsch ist.
Wir vom Bund der Versicherten haben ja im Mai zusammen mit anderen Verbraucherschützer*innen von der Bürgerbewegung Finanzwende und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) den Stopp der Riester-Rente gefordert. Wir standen vor dem Bundeskanzlerinnenamt und haben mit großen Plakaten demonstriert. In unseren Reden haben wir auch klar gemacht, warum wir diesen Stopp fordern. Wir haben auch sehr gute Argumente.
Der „Geldprofessor“, Claus Kriebel, findet das aber nicht. Deswegen echauffiert er sich dazu auch in dem fraglichen Video. Den Nerv des DVAG-Kollegen hat er dabei auf jeden Fall getroffen. Besonders gefällt es Herrn RK, wenn der Professor das vermeintliche Geschäftsmodell der Verbraucherschützer analysiert. „„Wovon leben die eigentlich?“, fragt er provokativ in die Kamera und beantwortet das mit „die leben von staatlichen Zuschüssen“. Deswegen würden die Verbraucherschützer ja immer ganz viel medialen Wind machen müssen.
Dass das nicht stimmt, ist dem „Geldprofessor“ egal. Denn weder der BdV noch die Bürgerbewegung Finanzwende leben von staatlichen Zuschüssen. Im Gegenteil sind wir eine knallharte NGO, also Nicht-Regierungs-Organisation. Der BdV ist ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen finanziert!
Recherchieren ist also offensichtlich nicht die Stärke des Professors und auch mit der Fachlichkeit in Sachen Riester-Rente ist es eher dünn, wenn er sagt, dass man „egal was der Anbieter macht, bekommen Sie ihr Geld zurück plus die Zulagen“. Nur weil er das dann auch noch mehrmals behauptet, wird das aber nicht richtiger. Denn richtigerweise muss man eben lange genug die Rente beziehen, um das Geld tatsächlich zu bekommen. Das blendet der Professor aber erst mal aus, bevor er das später überraschend doch noch relativiert, aber mit kruden Berechnungen begleitet. Es ist eben nicht so leicht, richtig zu rechnen, wenn es um Lebenserwartungen geht.
Wenn man sich beim Finanzprofessor auf der Seite umguckt, findet man auch ein ‘Externes Expertenteam‘. Schaut man sich den Expertenkreis genauer an, dann findet man dort überraschenderweise gleich mehrere DVAG-Mitarbeiter*innen. Diese Vertriebsorganisation strotzt also offensichtlich von Experten! Trotzdem konnten die offensichtlich nicht verhindern, dass der Geldprofessor mit seinen Ausführungen danebenliegt.
Deshalb mein Tipp an den DVAG-Kollegen, der sich mit seinem Facebook-Post mit dem Professor gemein macht: Auch, wenn dieser Herr Kriebel ab und zu an einer Universität etwas über Statistik erzählt und in seinem Expertenteam ein paar DVAG-Kolleg*innen hat, rentiert es sich, selber zu recherchieren und nachzudenken.
PS: Der Geldprofessor lebt unter anderem davon, dass man bei ihm für 84 Euro im Jahr den Zugang zu ein paar Videos erwirbt. Beim BdV kann man zum Vergleich für 60 Euro Mitglied werden, bekommt individuelle Beratung, Zugang zu guten Gruppenversicherungen, unterstützt eine schlagkräftige verbraucherpolitische NGO und bekommt auch noch eine ganze Reihe exklusive Inhalte mit dazu ;-).