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Kleinleins Klartext

Petition gegen den Verbraucherschutz!

Petition gegen den Verbraucherschutz!

 13.09.2017  Kleinleins Klartext  19 Kommentare  Axel Kleinlein

Das klingt beeindruckend und mutig: Da hat ein Makler aus Potsdam eine Petition in Sachen Verbraucherschutz initiiert – so berichtet vom Versicherungsboten. Dieser Vermittler empört sich darüber, dass besonders bei Versicherungen Dilettantismus herrschen würde und „existenzbedrohende Ratschläge“ gegeben würden.

Pauschal ist für ihn klar, dass egal, ob Auto-, Lebensmittel- oder Versicherungsbranche, es gibt genügend Beispiele für das Versagen des Verbraucherschutzes“.

Klar, dagegen muss etwas geschehen. Deswegen soll der zuständige Bundesminister (oder die Bundesministerin) zukünftig Maßnahmen ergreifen, die sich auf jeden beziehen, der Verbraucher berät „oder in der Öffentlichkeit Aussagen tätigt“. Vermutlich geht es ihm ja besonders um Aussagen zum Thema Versicherungen. Das ist schon konsequent, dass dann jegliche öffentliche Aussagen reglementiert werden sollen!

Wer sich zukünftig in der Öffentlichkeit zu Versicherungen äußert, der soll dann zum Beispiel gefälligst nachweisen können, dass er mindestens jährliche Weiterbildungen besucht. Ob Herr Erdland (derzeit noch Präsident des GDV) regelmäßig und nachweislich zu Weiterbildungskursen geht? Und ob auch Herr Hufeld von der BaFin die Zeit findet, sich regelmäßig zu solchen Weiterbildungen einzufinden? Das sollten sie aber! Sonst dürften diese dann nämlich nicht mehr in der Öffentlichkeit über Versicherungen reden – zumindest, wenn die Petition Erfolg haben sollte.

Aber eigentlich geht es dem Potsdamer ja hauptsächlich um Verbraucherschützer. Das wird deutlich, wenn man seine Begründung liest. Da gibt es dann eine Liste von üblen Verfehlungen des Verbraucherschutzes. Gleich an erster Stelle steht bei ihm das schlimme Vergehen, Beratungssoftware oder Ratings in die Beratungsarbeit einzubinden. Was für eine Sauerei! Dass ein Großteil seines Berufsstandes gleichermaßen auf diese Hilfsmittel setzt, ist dabei nicht so wichtig.

Gut, dass der Petitionsinitiator dann auch darauf hinweist, wie eine Verbraucherschützerin nachweislich „falsche Ratschläge zur Geldanlage“ gibt. Der Beleg dafür: Der Versicherungslobbyverband GDV! Der ist natürlich die richtige neutrale Quelle um diese These zu belegen. Zumal der Petitionsinitiator nach eigener Darstellung ja eben selber kein Experte in Sachen Geldanlage ist. Darf er dann eigentlich in der Öffentlichkeit Aussagen zu „Geldanlage“ äußern, da er ja eben kein Experte ist? Egal. In ähnlicher Weise belegt die Petitionsbegründung deutlich und nachvollziehbar, dass der Verbraucherschutz endlich stärker an die Kandare genommen werden sollte.

Die Ziele, die durch die Petition erreicht werden sollen: Wer Verbraucher berät, der soll hinreichend qualifiziert sein, sich regelmäßig weiterbilden, soll strenge Dokumentationspflichten beachten usw.

Aber halt! Das kommt mir bekannt vor. Was schreibt denn die neue Vermittlerrichtlinie IDD vor? Das geht schon ziemlich genau in diese Richtung und fordert nicht nur von den Vermittlern, sondern auch von den Beratern grundsätzlich das Beachten dieser Punkte. Braucht es denn dann noch diese Petition? Ich glaube, nicht.

PS: Übrigens gibt es auch noch viele andere spannende Petitionen. Bei change.org zum Beispiel zum „Hundefleischfestival in China“ (neben ca. 2.000 anderen Petitionen), bei den Bundestagspetitionen kann man sich über "Gender Pricing" und "Pink Tax" informieren (neben ca. 5.000 anderen Petitionen) und auf www.openpetition.de kann man sich zudem noch mehr als 5.000 weitere Petitionsvorhaben zu Gemüte führen – wie etwa die gescheiterte EU-weite Petition zu „Sommerzeit sollte beibehalten werden“.

PPS: Was aber in jedem Fall gelten sollte: Wer auf seiner Homepage seine Vermittlernummer veröffentlicht, der sollte die richtige angeben. Das ist aber beim Petitionsinitiator nicht der Fall. Der gibt auf seiner Page im Impressum eine Vermittlernummer an, die es im Register nicht gibt. Wer im Glashaus sitzt…


Kommentare
Kommentar von Frau Richter  am  11.10.2017 05:32
Guten Tag,
als ich als ganz normaler Bürger und Versicherungsnehmer die Rechnung von Tobias Kramny gelesen habe, erschien sie mir im ersten Moment ja plausibel. Nach einigem Nachdenken hingegen muss ich sie dennoch hinterfragen. Ich tue mir schwer mit der Vorstellung, dass diese 27.000€ der "Durchschnitt" darstellen, wie Sie es darstellen. Was sichere ich denn mit dieser mit Verlaub "lächerlichen" Summe dann bitte ab? Da frage ich mich ja schon, ob das tatsächlich zutrifft.
Mein kürzlich verstorbener Vater jedenfalls hatte (zu besser verzinsten Zeiten) zwei Kapitallebensversicherungen abgeschlossen, die er sich in 2008 hat auszahlen lassen. Den Betrag hat er dann über 7 Jahre in eine BasisRente (Rürup) eingezahlt. Das zur Rentenbildung zur Verfügung stehende Kapital betrug danach rund 275.000€. Macht nach Ihrer Rechnung eine Provision von 4125€ für den Makler. Den Stundenlohn spare ich mir, ich denke, der Makler hat sich in jedem Fall drüber gefreut.
Nun ist mein Vater nach noch nicht mal 2 Jahren Rentenbezug (20*rund 1800€) recht plötzlich gestorben. Laut Versicherungsschein war meine Mutter (Hausfrau) nur im Todesfall vor Renteneintritt bezugsberechtigt. Damit heimst die Versicherung 239.000€ ein und freut sich wohl noch ungleich mehr als der Makler, der mittlerweile selber in Rente und nicht mehr "verantwortlich" ist.
Mein Vater hat sich zeitlebens immer als der Versorger unserer Familie gesehen, war alles andere als dumm, aber in dem Fall augenscheinlich naiv. In mir erzeugt der Fall Wut und Aggression, weil ich im Augenblick auch nicht sehe, wie ich meiner Mutter helfen kann, an das aus meiner (moralischen) Sicht zumindest größtenteils zustehende Kapital zu gelangen. Der Makler hat in meinen Augen bei diesen Summen und vor dem Hintergrund einer nicht erwerbstätigen Ehefrau grundlegend versagt. Ich begreife einfach nicht, dass anscheinend eine "Rentenversicherung" in diesem Fall eine Risikoversicherung darstellt. Mir wäre es allemal lieber, dieses Geld wäre der Allgemeinheit zugute kommen, als einem Versicherungskonzern.
Hr. Kramny, mit Verlaub, aber Ihre selbstgefällige Rechnung bestätigt mir leider nur, dass die Makler sehr fokussiert sind auf die Provisionen und weniger auf ihre Klienten.
MfG,
M. Richter
Kommentar von Stefan Rumpp  am  30.09.2017 18:25
Guten Tag,

passend zum Thema "Qualität der Beratung" und Wahrheit und Klarheit in Wort und Handlung hier ein spannender Artikel:
http://www.kapital-markt-intern.de/kapital-markt-intern/aktuelle-themen/k-mi-aktuelle-themen/marktwaechter-finanzen-operation-abendsonne-bei-lernkurve-null/
QED
Kommentar von Tobias Kramny  am  29.09.2017 13:01
Sehr geehrter Herr Kleinlein,

ich kann Ihren Vorschlag:
"Was würden Sie denn davon halten, wenn sich die einschlägigen Verbände bei den Anbietern melden würden um darauf zu drängen, dasse es zukünfitg für eine Privathaftpflicht etwas mehr Provision gibt um im Gegenzug auf die hohen Provisionen in der Lebensversicherung zu verzichten?"
schon nachvollziehen.

ABER: Die Provisionjenh für die PHV zu erhöhen, würde m.E. die Beiträge steigern. Aber die PHV ist (auch ais Ihrer Sicht) die wichtigste Versicherung und sollte aus meiner Sicht möglichst günstig angeboten werden.

Eine Beratung zur Lebensversicherung ist ungleich umfassender und mit Stornohaftungszeiten von 5 bis 10 Jahren belegt. Das LVRG hat wie Sie wissen die Abschlusskosten bereits auf 25 Promill gedeckelt. Und die Überprüfung 2018 könnte eine weitere Absenkung mit sich führen. Der aus Aktuarsicht nachvollziehbare Vorschlag führt aber möglicherweise dazu, dass es noch weniger Vermittler gibt und die, die es noch gibt, sich für eine Lebensversicherungsberatung weniger Zeit nehmen.

Beispiel:
Sie sprechen 50 Kunden auf eine Lebensversicherung an.
10 machen einen Termin mit Ihnen und 5 schließen ab.
Im Durchschnitt 75 Euro Monatsbeitrag und Laufzeit 30 Jahre 27000 Euro Beitragssumme.
Bei 25 Promill > 675 Euro Abschlusskosten pro Vertrag.
Sie bekommen 60% davon 405 Euro x 5 also 2025 Euro Brutto.
Ein Vertrag geht nach einem Jahr ins Storno, also zahlen Sie 324 Euro zurück (405Euro/60x48).
Ein zweiter Vertrag geht nach 3 Jahren ins Storno, also zahlen Sie 162 Euro zurück (405Euro/60x24).
Nach dem Sie 50 Kunden angerufen, 10 beraten und 5 abgeschlossen haben, bleiben Ihnen also 1539 Euro Brutto. Und jetzt schätzen wir mal, wie viel Zeit Sie investiert haben:
50 Anrufe ca. 3,5 Stunden
10 Erst-Termine a 2 Stunden = 20 Stunden
Vor-und Nachbereitungszeit ca. 7,5 Stunden
5 Zweit-Termine a 2 Stunden = 10 Stunden
macht 41 Stunden + Fahrtkosten
1539 Euro / 41 Stunden = 37,54 Stundenlohn > für einen Selbstständigen gerade noch tragbar.

Wenn die Provision weiter sinkt, wird möglicherweise die Beratungszeit kürzer, damit es für den Vermittler wirtschaftlich bleibt.
Kommentar von Andreas Vaak  am  27.09.2017 15:38
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Leider beantwortet dies nicht eine der Fragen die ich gestellt oder aufgeworfen habe. Die Mähr von der hohen Provision in der Lebensversicherung kann man schon lange nicht mehr hören. Für eine Beratung in diesem Bereich ist ein hoher Zeitaufwand erforderlich, wenn es denn ordentlich erfolgt. Die Haftungszeiten bis das Geld verdient ist, sind im Übrigen auch sehr lang. Wenn Ihnen die steuerlichen Zuwendungen halbiert werden, dann schreien Sie bestimmt "Hurra"! Wäre doch mal ein Anfang?! Ihr Hinweis auf Herr Göker ist dann wohl eher ein Eigentor. Ich weis also nicht was dieser Unsinn soll!!! Einen verurteilten Kriminellen hier anzuführen ist schon echt abenteuerlich, soll ich jetzt etwa die Falschberatungen vom Verbraucherschutz auf die gleiche Stufe stellen? Dies wäre zumindest nach der Lesart zu vermuten. Echt Respekt! Ihre Idee mit der Haftpflichtversicherung wäre doch übrigens toll, nur welcher Kunde zahlt dann die Beiträge für die Höhere Provision? Wieso kommen Sie übrigens darauf, dass wir Vermittler etwas ändern müssen? Was bitte sollen diese denn ändern? Sollen wir unsere Tätigkeit einstellen? Denn genau darum scheint es Ihnen zu gehen. Dann wären Sie die Konkurrenz doch endlich los und alles unter staatlicher Kontrolle. Das Problem der Lebensversicherung ist nicht die Provision für den Vermittler, sondern die politisch gewollte Niedrigzinspolitik. Wieso suchen Sie sich nicht für Ihre Klagen den richtigen Schuldigen aus. Im Übrigen hoffe ich, dass der Verbraucherschutz in Zukunft nur noch umsonst berät, denn dies scheinen Sie ja von der "Vermittlerschaft" (Was für eine Wortschöpfung)zu fordern.
Kommentar von Stefan Rumpp  am  27.09.2017 11:59
Hallo Herr Kleinlein,

wenn ich die Petition richtig verstanden habe, so fordert sie lediglich, dass Verbraucherschützer, die staatlich alimentiert in den Wettbewerb um die Kundenberatung in Versicherungsfragen eingreifen, mindestens die Kriterien erfüllen, die anderen Marktteilnehmern vom Gesetzgeber vorgegeben werden.

Das finde ich weder verwerflich, noch handelt es sich um ungerechtfertigte Angriffe gegen den Verbraucherschutz insgesamt.

Wer als Verbraucherschützer, gegen Entgelt und zusätzliche staatliche Unterstützung, Verbraucher in Finanz- und Versicherungsfragen berät, der sollte die Mindeststandarts, die ein Versicherungsmakler oder Versicherungsberater einhalten muss, ebenfalls erreichen. Dazu gehört Sachkunde, Weiterbildung und nicht zuletzt Vermögensschadenabsicherung durch eine Haftpflichtversicherung. Fehlerfrei wird nirgends gearbeitet - auch nicht beim Verbraucherschutz.
Kommentar von Axel Kleinlein  am  27.09.2017 11:47
Sehr geehrter Herr Vaak, liebe Kommentatoren,

in der Tat ist die Situation für Makler zuweilen noch etwas schwieriger. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Provisionen, die ein Makler für manchen Vertrag bekommt, nicht angemessen hoch genug ist. Umgekehrt sehen wir aber auch, dass leider in vielen Fällen die Provisionen zu hoch sind und falsche Anreize setzen. Das gibt es Wildwuchs. Und bisher habe ich noch nicht mitbekommen, dass die Vermittlerschaft das ändern möchte. Was würden Sie denn davon halten, wenn sich die einschlägigen Verbände bei den Anbietern melden würden um darauf zu drängen, dasse es zukünfitg für eine Privathaftpflicht etwas mehr Provision gibt um im Gegenzug auf die hohen Provisionen in der Lebensversicherung zu verzichten?

Auch wir wissen, dass wir Versicherungen brauchen. Aber eben die Richtigen und dann bitteschön auch die qualitativ guten Tarife! Nur dann kann die Versicherungswirtschaft ihrer Aufgabe richtig nachkommen, eben Existenzsicherung anzubieten. Leider werden aber immer wieder überflüssige Versicherungen in den Markt gedrückt und die wichtigen dann vergessen. Das kann dann auch an den Anreizen des Provisionssystems liegen. Wie man angesichts IDD ab nächstem Jahr in der neuen Welt das Beste für die Verbraucher erreichen kann, das werden wir beobachten.

Es ist mit Sicherheit nicht hilfreich den Verbraucherschutz als Ganzes anzugreifen. Da würde ich mir etwas mehr Differenzierung wünschen. Es wäre ja auch nicht richtig, allen Maklern ein Verhalten "á la Göker" zu unterstellen. Deswegen bitte ich darum, nicht von "dem Verbraucherschutz" zu reden. Der Verbraucherschutz ist deutlich bunter und vielfältiger als es den Anschein hat.

Beste Grüße

Axel Kleinlein

PS: Wir schätzen Franke und Bornberg ob ihrer Kompetenz sehr und tauschen uns auch gerne aus.
Kommentar von Frank Dietrich  am  25.09.2017 17:02
http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/berufsunfaehigkeit/berufsunfaehigkeitsversicherung-sieben-existenzbedrohende-fehler-vermeiden_id_7634530.html.
Hallo Herr Kleinlein, kann man davon ausgehen dass sie mit Franke und Bornberg arbeiten, ihre Beratung auf qualitative Füße zu stellen?
Kommentar von Andreas Vaak  am  23.09.2017 21:27
Sehr geehrter Herr Kleinlein,
ich habe doch glatt noch eine Frage in meinem Kommentar vergessen.
Was bitte hat der gute Kontakt der Versicherungen zur Politik mit der Arbeit des Maklers zu tun?
Kommentar von Andreas Vaak  am  23.09.2017 21:22
Es ist doch immer wieder spannend vom Verbraucherschutz zu hören. Die Kritik an der Rechtschreibung und Grammatik ist bestimmt ganz wichtig, macht die Texte manchmal etwas schwierig zu lesen. Nur wer sich als Verbraucherschützer ausgibt, der sollte dies auch bis in die letzte Faser leben. Dies kann ich weder hier in den Beiträgen erkennen, noch in den vielen Tests und Vergleichen. Der beste Bausparer ist, die beste Lebensversicherung ist, die beste Unfallversicherung ist, so sieht es doch im Detail aus. Die Unternehmen freut es und sind dann bestimmt auch bereit, für die Nutzung des Testsiegels zu bezahlen. Der Vertreter an der Basis, sowie der Berater beim Verbraucherschutz, nutzt dann gern diese Empfehlung. Nun liebe Kunden, habt Ihr nun alle verstanden was Ihr braucht? Eine schlechte Beratung bleibt eine schlechte Beratung und wird nicht schöner, nur wenn diese vom Verbraucherschutz kommt. Wie war das mit der Herde, „…“?
Was ist denn der Sinn der Versicherung? Welchen Nutzen hat die Versicherung? Was ist die Volkswirtschaftliche Bedeutung? Ich glaube dies ist Ihnen nicht so wichtig, sonst müssten hier andere Kommentare stehen.
Ich helfe Ihnen aber gern: Der Sinn der Versicherung ist die Existenz zu sichern!!! Die Versicherung sollte im Schadensfall die Grundbedürfnisse sichern, dass sich die Verbraucher auch nach einem Schaden noch etwas zu essen kaufen können, ein Dach über den Kopf haben und die Familie weiter ernähren können!!! Wenn kein Verbraucher mehr eine Versicherung kauft, weil er der Meinung ist, die brauche ich nicht, weil der Verbraucherschützer dies so gesagt hat, "wozu eine BU als Student?", die Rentenversicherung der jungen Mutter wird bei der Grundsicherung angerechnet, wer kommt dann im Schadensfall für die Kosten auf? Die Allgemeinheit!!! So etwas wird dann auch noch mit Steuermitteln gefördert? Volkswirtschaftliche Bedeutung?!!!
PS. Was die Ahnung und Sachkunde des Verbraucherschutzes angeht, so musste ich schon vor Jahren entsetzt erkennen, wie Lückenhaft diese ist. Ich hatte mir ein tolles Buch bestellt, "Welche Versicherungen notwendig sind" von der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V... Eine schöne Grafik zu den notwendigen Versicherungen. Leider hat der Inhalt komplett enttäuscht und war mit so vielen Fehlern behaftet, dass ich das Buch mit einigen Hinweisen dankend zurückgesandt habe. Das war im Jahr 2011. Es ist seither eher immer schlimmer geworden, wie die vielen mangelhaften und überflüssigen Tests zeigen.
Kommentar von Frank Dietrich  am  21.09.2017 11:47
Lieber Herr Kleinlein,
das verteufelte Thema der Provision ist nur dann problematisch, wenn die Höhen der Provision unterschiedlich sind. Wir Vermittler verdienen für teilweise hochkompetente Tätigkeiten (ohne Vergleichssoftware), denn anderes geht es heute nicht mehr, unser Geld erst nach fünf Jahren. Die Verbraucherzentralen erhalten ihr Honorar sofort und haben wahrscheinlich 13 Monatsgehälter.
In ihrer Aufzählung vermisse ich den Makler. Dass die Versicherer gute Kontakte in die Politik haben, da gebe ich ihm recht. Wenn aber der Verbraucher mündiger wäre, den Druck über die Vermittler auf die Anbieter auszuüben, würde die Politik folgen müssen.
Wenn ich das aber hier bereits erlebte überdenke, so scheint es nicht möglich zu sein, die Kraft gemeinschaftlich zu bündeln und zielgerichtet einzusetzen. Auch ist es keine Basis Sinne ein Gespräch einfach zu verweigern. Ich denke hier an Herrn Müller. Bekommt er doch nun viele Millionen um neue "Warnsysteme" im Sinne der Verbraucherbeschwerden einzurichten.
Ich frage mich allen Ernstes, warum er Geld von der Politik erhält. Neues zu beginnen, mach doch erst dann Sinn, wenn die bisherigen Dinge korrigiert worden. Wer streicht schon seine Jacht neu an, wenn der Rumpflöcher hat? Auch müsste der erste Gegenstand der Untersuchung mit den neuen finanziellen Gegebenheiten die eigenen Fehler sein. Es ist wie im Gesundheitssystem. Hier steht der Verbraucher im Mittelpunkt aller Handlungen aber grundsätzlich allen im Wege. Wirklich Bezug wird auf seine Interessen nicht genommen. Bisher konnte ich nichts Gegenteiliges finden.
Ich sehe es als ein Geschenk der Politik an, weil es sich gut anhört (Wahlkampf). Es würde sich nicht gut anhören über Probleme nachzudenken, um diese zu lösen. Der erste Schritt wäre ja, man würde sie zugeben. Also sehe ich auch hier gute Kontakte zwischen Politik und Verbraucherzentralen, die nicht zum Nutzen des Verbrauchers ausgerichtet sind.
Frank Dietrich
Kommentar von Axel Kleinlein  am  21.09.2017 10:53
Liebe Kommentatoren,

es freut mich, dass eine so rege Diskussion entstanden ist. Zumindest das hat die Petition auf jeden Fall bewirkt.

Zu der konkreten Frage eine konkrete Antwort: Selbstverständlich sollten alle Personen hinreichend qualifiziert sein, wenn sie eine Beratung zum Thema Versicherung anbieten. Da sollte es keine Ausnahmen geben. Egal ob beim Verbraucherschutz oder als Mitarbeiter in einer Ausschließlichkeit.

Und zu der angedeuteten Verbandelung zuwischen Verbraucherschutz und Politik: Die gibt es nicht. Im Gegenteil sind es eher die Versicherungsunternehmen die den guten Zugang zur Politik haben. Ein paar Gedanken hierzu auch in meinem neueren Blogbeitrag. Da geht es dann auch um das ewig leidige Thema der hohen Provisionen.

Beste Grüße

Axel Kleinlein

PS: Ich freue mich darauf unsere Mitglieder kennenzulernen, die den Blog lesen und die an diesem Samstag zur Mitgliederversammlung des BdV in Erfurt kommen!
Kommentar von Tobias Kramny  am  20.09.2017 18:44
Thema verfehlt Herr Kleinlein.
Die Verbraucherzentralen führen Versicherungsberatungen durch. Andere Personengruppen die dies tun (Versicherungsmakler, Versicherungsvertreter und Versicherungsberater) müssen hierfür eine Sachkunde nachweisen. Der Verbraucherschutz führt die Beratung ohne Sachkundenachweis durch. Wenn man Ihre Polemik außer Acht lässt, gehen Sie auf diesen Punkt nur unzureichend ein. Ist Ihre Meinung, dass die Verbraucherschützer keine Sachkunde nachweisen sollen? Und wen nein Warum. Diese Frage sollten Sie beantworten, statt sich über eine Petition zum Hundefleischfestival in China zu belustigen.
Kommentar von bedingungsleser Frank Mörcke  am  19.09.2017 11:36
Eitelkeit!!

Eines der größeren Übel unserer Zeit! Da moniert jemand, dass anstelle der 0 ein O bei der Vermittlernummer im Impressum der Homepage steht, anstatt professionell und fachlich auf die vorgetragenen (ja, in Gottes Namen, an der Grammatik kann der Kollege sicher was tun! Allerdings ist seine Intention die, "die wo zählt" *schwäbisch aus!*) Kritikpunkte einzugehen. Und dann diese "Mittelschüler-Polemik"; erbärmlich und eines klugen Menschen doch eigentlich unwürdig!

Schwach, Herr Kleinlein! Sehr augenscheinlich fällt Ihnen viel mehr dazu nicht ein.

Mir ist ein ehrliches Ansinnen mit kleinen grammatikalischen Unfällen da allemal lieber als schlau geschriebene Hinterfotzigkeit. Wenngleich ich niemandem hier Hinterfotzigkeit unterstellen will!

Jeder möge zunächst in den eigenen Reihen säubern, so er sich denn schon dazu berufen fühlt. Und bevor ich mich über den Schmutz vor des Nachbarn Türe aufrege, fege ich vor meiner!

Das gilt für Verbraucherschützer ebenso wie für "verbraucherschützende" Vermittler!
Ich bin selber seit nun beinahe 30 Jahren in dieser Branche und habe Propheten kommen und gehen sehen.

Anstatt sich gegenseitig konstruktiv zu begegnen, das natürlich auch gern sehr kritisch, kommt mir inzwischen jeder zweite Vermittler und Verbraucherschützer als Heilsbringer daher, der eine wichtige Botschaft ins Volk zu tragen hat.....und schreibt mehr oder minder packende Blog-Artikel und seiert sich (oftmals mehr schlecht als recht) fachlich aus ... anstatt konstruktiv einen echten Verbraucherschutz zu leben.
Es gibt aus meiner Sicht nicht DEN EINEN Weg, den Verbraucher wirksam zu schützen!

Es ist ein Zusammenspiel von politischen Entscheidern, Verbraucherschützern "beider Lager" und natürlich in letzter Konsequenz der Vermittler.

Es macht auch keinen Sinn, jedes Jahr bspw. die Courtagehöhen infrage zu stellen weil man glaubt, dass niedrigere Courtagen oder -viel besser noch- gar keine mehr und nur noch Honorarberatungen für den Kunden eine höhere Beratungsqualität bedeutet (lächerlich, ich habe Honorarberatungen gesehen, da würde selbst ein pazifistischer Verbraucherschützer den Antrag auf "Erschießen des Beraters im Hinterhof" stellen.
Natürlich habe ich auch Beratungsunfälle von Vermittlern gesehen, die dafür Courtage vereinnahmt haben.
Empfehlungen von Verbraucherberatungen werde ich nach wie vor als Beispiele, wie man es nicht macht, in meine Beratungszyklen einbauen. Schließlich fordere ich manche Kunden sogar auf, nach dem Erstgespräch mit mir mal dort vorbeizuschauen.... Ausfalllquote bei mir danach: 0%

Wenn jeder seine eigene Eitelkeit zumindest ein Stück weit daheim ließe, alle fähigen Köpfe mit echter Expertise (und nicht die Schlauschwätzer) an einem Tisch säßen und sich wirklich konstruktiv Gedanken um "unsere" Kunden, "den zu schützenden Verbraucher" machen, dann wird ein Lächeln über mein Gesicht huschen und ich sehe echten Verbraucherschutz auf einem guten Weg.

Bis dahin werde ich sicher noch des öfteren angewidert die Nase rümpfen, ob der -meine gute Laune angreifenden und Intelligenz beleidigenden- Berichte, Nachrichten und Blogs, die im Grunde die Welt nicht braucht.....und der Verbraucher schon längst nicht!

Herzliche Grüße vom

bedingungsleser

Frank Mörcke
Kommentar von Frank Dietrich  am  18.09.2017 12:35
Sehr geehrter Herr Kleinlein, vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich erinnere mich, in der Vergangenheit oftmals gelöscht worden zu sein, nun aber egal und vergessen. Was mir nicht in den Kopf will ist, dass Sie selbst die Verfehlungen der Verbraucherzentralen erkennen aber nicht dagegen unternehmen möchten. Lediglich nicht recherchierte Vorwürfe werden in Beug auf meine Positionierung zur Software werden gemacht. Die Petition richtet sich GEGEN die Ausnahmen, die diese Zentralen erhalten. Das gehört abgeschafft. Ich bin übrigens auch im Gespräch mit Verbraucherzentralen, die mir Anerkennung entgegenbringen. Erste Absprachen zu gemeinsamen Handeln in Sinne des Verbrauchers sind erfolgt. Sie erkennen, das ich eigentlich die Arbeit mache, die die Ihre (mit) wäre. Woher kommt Ihre Opposition bei gleichem Ziel?
Der "Impressionist":-)
Kommentar von Axel Kleinlein  am  18.09.2017 12:23
Liebe Kommentatoren,

uns ist ein kontroverser Austausch wichtig, deshalb "erlöschen" wir üblicherweise keine Kommentare. Im Gegenteil möchten wir die Kommentare auch hier zur Diskussion stellen, möglichst genau so wie sie eingehen, inklusive aller Argumente und Rechtschreibfehler.

Ob in der nationalen Umsetzung der IDD womöglich bestimmte Ausnahmeregeln für staatliche finanzierten Verbraucherschutz bestehen und derartige Ausnahmen dann auch ausgenutzt werden, das ist mir nicht bekannt. Aus unserer Sicht und aus der von uns bekannten Kollegen in anderen Verbraucherschutzverbänden ist klar, dass wir die IDD-Anforderungen klar in unserer eigenen Beratungstätigkeit umsetzen wollen. Wir finden vieles recht gut in der IDD uns das wollen wir auch selber leben.

PS: Die von Herrn Dietrich in seinem Impressum angegebene Registriernummer als Vermittler ist genau dann richtig, wenn man den von ihm angegebenen Buchstaben "O" durch die Ziffer "0" ersetzt.
Kommentar von Raphael Strels  am  17.09.2017 13:07
Getroffene Hunde bellen Herr Kleinlein. ;-)
Kommentar von Stefan Rumpp  am  16.09.2017 21:45
Guten Abend Herr Kleinlein,

emotionale Kritik sagt nichts über den Kritisierten, aber sehr viel über den Kritiker.

Der Inhalt Ihres versuchten Verriss der Petition ist es nicht wert, dass man die Zeit zu einer Erwiderung verschwendet.

Zu einem genannten Fakt eine Anmerkung:

Wenn ich meine korrekte RegisterNr. gem. 34d in das Feld der Suche beim Register eingebe: keine Treffer. Wenn ich mit dem Girmenname suche: 3 Treffer mit exakt der RegisterNr.

Mein Fehler? Sicher nicht!
Kommentar von Christian Müller  am  16.09.2017 19:05
Lieber Herr Kleinlein,

besonders postitiv finde ich es, dass Sie auf die IDD eingehen. Damit meine ich jetzt nich die Positionierung des BDV als Verein, Versicherungsvertreter und auch Versicherungsberater. - Ich beziehe mich eher auf das Ziel der IDD. Zum einen höherer Verbraucherschutz und gleiche Spielregeln für alle Vermittlerformen und Vetriebswege. Guter Ansatz. Doch offensichtlich gibt es beim staatlich unterstützen Verbraucherschutz eine Bereichsusnahme. Dort gilt eben nicht die Vorgabe Leumund, Sachkunde, Beratungsdokumentation, Vermögensschadenshaftpflicht. Etwas janusköpfig wenn man das originäre Ziel sieht. Und nicht sehr stringent wie ich persönlich finde. Think! Und bevor Sie in die Not kommen meine Registrierungsnummer zu googeln. Keine Sorge: Wir sind reinrassige Versicherungsberater ohne windschiefe Vertreterkonstellationen in Personalunion..
Kommentar von Frank Dietrich  am  16.09.2017 17:14
lieber Herr Kleinlein, ich hoffe, dass sie meine Positionierung nicht erlöschen, sodass sie keiner erfahren kann. Hätten sie ein wenig mehr recherchiert, so wäre Ihnen in der logischen Folge aufgefallen, dass ich seit längerer Zeit sehr viel Kritik an Software und Vergleichsprogramm. Sie kritisieren, dass ich zur Geldanlage etwas gesagt habe obwohl ich kein Fachmann bin. Wir können gerne mal zusammen überlegen, zu was sie Position bezogen haben, ohne meines Erachtens Fachmann zu sein. Immerhin war es ein falscher Ratschlag und benötigt kein Spezialistentum zu erkennen, dass die verzinsliche Papiere bei weitem nicht die Geldvermehrung mit sich brachten als Lebensversicherung.dennoch vielen Dank für Ihre Beachtung. Ich habe mich sehr gefreut

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