Wir geben Einblicke in die Versicherungswelt - von A wie Altersvorsorge bis Z wie Zinszusatzreserve.
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An diesem Tag widmen wir uns gerne dem Versicherungsschutz für Frauen. Denn Frauen sind immer noch mehrheitlich für die Care-Arbeit zuständig, das heißt für die Betreuung der Kinder und die Pflege von Angehörigen. Entsprechend haben sie meist eine andere Erwerbsbiografie als Männer, was bei der Altersvorsorge und dem Versicherungsschutz berücksichtigt werden sollte. Heute wollen wir diesen Tag jedoch einmal nutzen und uns dem Gendern widmen.
Der BdV hat bereits vor einigen Jahren die gendergerechte Schreibweise eingeführt, wir nutzen zum Beispiel das Gender-Sternchen *.
Auch wir sind da sicherlich noch nicht perfekt unterwegs. Und werden regelmäßig von einigen unserer Mitglieder dafür scharf kritisiert. Aber die kontroversen Diskussionen in den letzten Monaten zeigen, dass dieses Thema auch gerade erst an Fahrt aufgenommen hat. Wir diskutieren dazu intern selbst regelmäßig und wollen uns hier weiterentwickeln. So ließen sich einige Bezeichnungen, wie zum Beispiel der Begriff Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung zwar gendergerecht schreiben, sie sind aber feststehende und damit rechtsverbindliche Begriffe, die deshalb in ihrer bisherigen Form belassen werden müssen.
Aber eine Sprache ist ja lebendig und entwickelt sich stetig weiter. Wir sind sicher, dass sich in den nächsten Jahren insbesondere beim gendergerechten Schreiben und Sprechen noch einiges tun wird, sich viele Menschen aber auch erst daran gewöhnen müssen.
Die Diskussion aber und auch die Umsetzung ist erfreulicherweise bereits im Gange. So etwas geht halt nicht über Nacht, sondern ist ein Prozess. Auch wir mussten uns in der Anfangszeit erst an das Gendern herantasten und einen Weg finden, um Texte auch gendergerecht lesbar zu halten. Dabei gab es manch kuriose Ergebnisse und Stilblüten in unserem Gendereifer: Mitglieder*innen etwa gibt es nicht. Auch juristische Personen werden nicht gegendert, der Gesetzgeber heißt also auch weiterhin so. Rechtsbegriffe, die feststehen, sollen so genannt werden, wie sie in den Rechtsvorschriften stehen – er oder sie schließen also auch weiterhin eine Bauherrenhaftpflichtversicherung ab.
Geschmeidig sind die Texte zugegebenermaßen nicht immer. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Und auch im Radio oder in TV-Beiträgen hört man das Gendern immer öfter. Und das ist wichtig, denn nur so kann man Frauen sichtbarer machen und damit die Gleichstellung stärken. Das generische Maskulinum, das gerne angeführt wird, weil es (maskuline) Personen- oder Berufsbezeichnungen geschlechtsneutral gebraucht, also auch die weiblichen Berufsbezeichnungen mit meint, führt nach Meinung vieler Menschen nicht weiter, da mit dem Gebrauch automatisch ein männliches Bild vor Augen steht. Wie sich aus dieser kurzen Skizze schon sehen lässt: es ist kompliziert.
Wir werden auch weiterhin gendergerecht schreiben und uns den kritischen Rückmeldungen dazu stellen. Der Dialog und die Auseinandersetzung mit dem Thema sind in vollem Gange. Auch wenn das „Gendersternchen-Deutsch“ manch einem oder einer „tierisch auf den Geist geht“, wie uns gerade kürzlich ein Mitglied schrieb. So ist das in einem offenen Diskurs. Und das ist auch gut so!
Allen Frauen und Männern daher heute einen schönen Weltfrauentag!
PS Der BdV ist ein weltoffener Verein. Ich persönlich finde das toll und freue mich, dass ich hier arbeite. 1A mit *!
PPS Eine Alternative, die auch diskutiert wird, ist die Ablösung des generischen Maskuliniums durch das generische Femininum. Lesetipp: "Eine muss den Anfang machen".