Wir geben Einblicke in die Versicherungswelt - von A wie Altersvorsorge bis Z wie Zinszusatzreserve.
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522.100 junge Menschen haben laut Berufsbildungsbericht im Ausbildungsjahr 2015 eine Ausbildung begonnen. Der durchschnittliche Auszubildende ist dabei 20 Jahre alt und verdient 665 Euro brutto im Monat, hat eine Befragung des Azubi Report 2015 bei Auszubildenden ergeben. Viele verdienen damit endlich das erste eigene Geld. Versicherungen stehen dabei verständlicherweise aber oft nicht an erster Stelle der Ausgaben.
Doch das kann fatal enden, denn auch, wenn das Auszubildendengehalt nicht für große Sprünge reicht, sollte man das Thema Versicherungen nicht außer Acht lassen. Unvorhergesehene Ereignisse können auch bei jungen Menschen das ganze Leben verändern. Etwa eine Berufsunfähigkeit durch eine Krankheit oder nach einem Unfall. Um die existenziellen Risiken abzusichern, sollten Azubis daher zumindest folgende Versicherungen haben:
Berufsunfähigkeitsversicherung
Jungen Menschen erscheint die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) auf den ersten Blick meist überflüssig, sei es weil es für sie unvorstellbar ist, dass sie irgendwann aus gesundheitlichen Gründen möglicherweise nicht mehr fit genug zu sein, ihren Job auszuüben oder weil sie noch nicht wissen, in welchem Beruf sie später arbeiten werden. Doch die Absicherung der Berufsunfähigkeit zählt zu den existenziellen Versicherungen. Für die Wahl der passenden BU-Police sollten sich die versicherten Arbeitnehmer daher Zeit nehmen und sich unabhängig beraten lassen.
Entscheidend für die Höhe des Versicherungsbetrages sind
Je früher die private BU abgeschlossen wird, desto günstiger ist in der Regel auch die Prämie, da die Gefahr einer Berufsunfähigkeit mit zunehmendem Alter steigt.
Krankenversicherung
Auszubildende und auch jene, die ein duales Studium absolvieren, müssen sich mit Beginn des Ausbildungsverhältnisses in einer gesetzlichen Krankenversicherung versichern. Die Krankenkasse können sie sich aussuchen. Tun sie dies nicht rechtzeitig vor dem ersten Arbeitstag, bestimmt der Arbeitgeber die Krankenkasse.
Privathaftpflicht
Eine Unachtsamkeit ist schnell passiert und kann fatale Folgen haben. Wer jemandem einen Schaden zufügt, muss für ihn aufkommen – im schlimmsten Fall mit dem eigenen Geld . Das kann, etwa bei Schäden, die eine körperliche Versehrtheit nach sich ziehen, sehr teuer werden.
Eine Privathaftpflicht ist deshalb für jeden unverzichtbar. Auszubildende sind meist bis zum Abschluss der ersten Ausbildung über die Privathaftpflicht der Eltern abgesichert – vorausgesetzt, die Eltern haben eine. Das gilt auch für Schulabgänger, die sich in einem Bundesfreiwilligendienst engagieren oder den freiwilligen Wehrdienst ableisten. Erst nach Abschluss der Erstausbildung oder des Erststudiums ist eine eigene Privathaftpflicht erforderlich.
Wer ein Auto besitzt, der muss als Halter natürlich auch eine KfZ-Haftpflichtversicherung abschließen.
Auch, wenn zum Ausbildungsstart Hochkonjunktur für Versicherungsvertreter herrscht: Auszubildende sollten sich nicht die erstbeste Versicherung aufschwatzen lassen. Die Unterschrift unter einem falschen Vertrag kann nämlich nicht nur teuer werden, im ungünstigsten Fall bietet die Police gar keinen Schutz oder die Versicherungssumme ist zu gering. Berufseinsteiger sollten sich daher Zeit nehmen, um sich vorab zu informieren und unabhängig beraten zu lassen.
Damit Auszubildende und Studenten einschätzen können, welche Versicherungen sie wirklich brauchen oder besser erst gar nicht abschließen sollten, können sie den Bedarfscheck des BdV nutzen.
Außerdem hat der BdV eine Broschüre mit praktischen Tipps und Informationen zusammengestellt.
Die Broschüre „Gut versichert in Ausbildung und Studium“ kann beim BdV unter der Telefonnummer 04193-94222 angefordert oder auf der BdV-Homepage kostenlos heruntergeladen werden.
Hallo Herr Dietrich,
das ist vollkommen korrekt. Die BU kann schon ab dem 15. Lebensjahr abgeschlossen werden und das ist sicherlich aufgrund eines dann meist noch sehr guten Gesundheitszustands und eines evtl. noch nicht feststehenden Berufsbildes vom Beitrag her günstig. Aber, als Schüler bekommt man meist zunächst häufig nur eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Erfreulicherweise bieten aber eine genügende Anzahl von Versicherern auch gleich einen Versicherungsschutz gegen Berufsunfähigkeit an.
Ihr BdV-Team